Ein Gedicht zur Jahreszeit (August)

Nasser August

Das Wetter , es ist schauerlich …
Ich finde das bedauerlich ,
wenn selbst die nackten Schnecken
vor´m nächsten Guß erschrecken
und böse schleimen : „Nun ist´s gut !“
Was heißt die Pflanze „Sonnenhut“ ?
Man nenn sie besser „Regenmütze“-
steht sie doch stets in einer Pfütze !
Einzig allein dem Wasserdost
ist solch ein Wetter nasser Trost !
Das Brandkraut sprüht nicht einmal Funken !
Die Flammenblumen sind ertrunken .
Das Eisenkraut fängt an zu rosten …
Nur Mücken sind noch auf dem Posten
und sirren , wenn sie uns vertreiben :
„So könnt es glatt für immer bleiben!“

Ein Gedicht zur Jahreszeit (Juni)

Der Duft der Rosen

Schwebendzarte Sonnenschwere …

Könnt ich sie beschreiben ?

Würde sie mir bleiben

in der nahen Winterleere ?

Süße pfirsichfarbne Düfte …

Könnt ich sie doch bannen !

Aber sie zerrannen

wie das Blau der Sommerlüfte .

Sind ins Ich mir hingesunken …

Kann sie mir erneuen ,

mich daran erfreuen ,

wie ich ihren Duft getrunken .

R.B. 2008

Ein Gedicht zur Jahreszeit (März)

Vorfrühling

Das grüne Fell der Erde ist noch räudig .
Ein mattes Weiß , Blau , Gelb hat es gescheckt .
Doch jeder fahle Morgen kündet freudig :
Ab jetzt wirst du von Vogellaut geweckt .

Die Amseln streiten scharf um beste Plätze .
Die Spatzen tschilpen munter unterm Dach .
Die Meisen pinkern lauthals kurze Sätze .
Und auch Herr Nachbar macht im Garten Krach .