Das graue Haus
Still steht es da – das graue Haus –
mit gilbverhängten Scheiben.
Niemand geht rein – niemand geht raus …
Es sieht so gottverlassen aus.
Wer wollte dort auch bleiben?
Stumm steht es da – das graue Haus –
mit Zimmern ohne Lachen.
Kein Sterbenswörtchen klingt heraus,
kein Flüstern und kein Wortgebraus,
die es lebendig machen.
Es steht seit Jahren still und stumm.
Die Öffnungen verschlossen.
Wer darin haust? Ich gäb was drum,
wenn ich es wüßte! Ach, wie dumm!
Wüßt´ ich´s, wär ich verdrossen!
Denn, kenn ich sein Geheimnis nicht,
kann vieles offen bleiben:
Warum brennt nachts dort manchmal Licht?
Und welch verschwommenes Gesicht
schien hinter trüben Scheiben?
Das graue Haus – es steht so nah –
und ist mir doch so ferne.
Seit ich´s zum ersten Male sah,
ist sein Geheimnis immer da.
Darum seh´ ich es gerne.