MAI (für Romantiker)
Mai – der Bel Ami unter den Monaten.
Jung und beschwingt tändelt er durch das leuchtende Land.
Duftend nach zart gebräunter Haut
und dem süßen Geruch von Maiglöckchen.
Hell leuchten seine grünen Augen und er summt,
was ihm die Vögel am Morgen vorsangen.
Freigiebig wirft er mit Blumen um sich –
und spottet der griesgrämigen Eisheiligen.
Er nährt sich von frischem Spargel und Liebesschwüren,
bevor er dem Juni weicht.
MAI (für Realisten)
Weiß nicht, wie soll ich mich jetzt fühlen:
Mal ist’s zu kalt. – Mal ist’s zu heiß…
was soll ich in Gefühlen wühlen,
wo ich von Liebe kaum was weiß?
Die Welt ist so veränderlich geworden:
mal Sonne – und dann wieder Sturm von Norden.
Ist das der Mai? Was meinen Sie?
Auch ich weiß nie: Nu rin mit de Kartoffeln?
Oder raus aus de Kartoffeln?
Oder wie ?!
Mir scheint, die ganze Welt will kopulieren.
Wer keine Liebe hat, lacht sie sich an.
Auch ich würd gerne jemanden verführen…
dazu fehlt mir nur eins: der richtige Mann!
Da ich mich zu den romantischen Realisten zähle, sollten mich beide Gedichte ansprechen.
Es ist auch in beiden etwas für mich drin, wähle aber Ersteres als meinen Favoriten.
Die „realistischen“ letzten Zeilen würden mich ja verraten, sollte ich versuchen , sie zu kommentieren!
Sehr weise, liebe Christel!
Habe mich sehr über Deinen Kommentar gefreut!