Ein Gedicht zur Jahreszeit (April 2023)

Der Launing

„Launing“ so hieß einst der April.
Dies Markenzeichen klebt ihm an.
Er ist ein unbeständiger Mann –
und weiß oft selbst nicht, was er will.

Erst küsst er sommerheiß den Garten …
Und prompt verführt er frühe Triebe
nun anzunehmen, es sei Liebe,
sich hinzugeben, nicht zu warten.

Um dann, in jäher übler Lust,
mit Hagelschloßen, Windessausen
vernichtend übers Land zu brausen,
alles zerstörend voller Frust.

Ist es nun Frühling oder nicht?
Entscheidet er von Stund zu Stunde.
Sein Wankelmut schlägt manche Wunde…
Dann wieder blendet uns sein Licht.

Doch wenn die Löwenzähne sprießen,
die Wiesen gelbgrün übergolden,
die Knospen prall an Fliederdolden,
dann lasst uns den April genießen!

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